Als Eva-Marie Piepenbring am Abend des 18. August 1944 gemeinsam mit ihrer Familie und ihren Freunden ihren Polterabend anlässlich ihrer für den 19. August 1944 geplanten Hochzeit mit Helmut Aue zu feiern begann, wusste noch niemand der Anwesenden, dass dieser Tag der letzte sein würde, den sie in dieser Zusammensetzung verbringen würden.
Der 19. August 1944 ist als Tag des schlimmsten Bombenangriffs auf Bremen während des Zweiten Weltkrieges in der Geschichte festgeschrieben. Zwischen März 1940 und April 1945 flogen die Alliierten insgesamt 172 Luftangriffe auf die Hansestadt. Im Zuge dieser Luftangriffe kamen rund 4.000 Menschen ums Leben. 27% der Opfer forderte der Angriff im August 1944. Des Weiteren wurden über 700 Menschen verletzt und 50.000 Personen obdachlos. Durch insgesamt 121.191 Brand- und Sprengbomben sowie Luftminen wurden 8.000 Wohngebäude mit insgesamt 25.000 Wohnungen, 80 Wirtschaftsgebäuden, 37 Industriegebäuden und 34 öffentliche Einrichtungen zum Teil vollständig zerstört. (Darunter die Stephani Kirche, das Focke-Museum, der Seefahrtshof und das Metropoltheater.)
Im Bremer Westen (Utbremen, Findorff, Walle, Oslebshausen, Gröpelingen) waren die Schäden besonders groß. Der Europahafen in Gröpelingen wurde vollständig zerstört, 18 Schiffe sanken, weitere 61 wurden beschädigt.