Meldungen aus dem Landesverband Bremen
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Schicksalsklärungen auch heute noch von elementarer Bedeutung

Gedenken zum Volkstrauertag 2024 in Bremen und Bremerhaven

Festrede in der Oberen Rathaushalle durch Prof. Dr. Uta Halle Foto: Dany Müller-Koops


Am diesjährigen Volkstrauertag am 17. November 2024 fanden in Bremen und Bremerhaven wieder eine Vielzahl kleinerer und größerer Gedenkveranstaltungen statt. Wie in jedem Jahr wurden die zentralen Gedenkveranstaltungen für Bremen und Bremerhaven durch den Landesverband Bremen des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge e. V. organisiert und durchgeführt.
 

Breites Themenspektrum im Bremer Rathaus

Los ging es wie gewohnt bereits am Vorabend, am Samstag, 16. November mit der Gedenkstunde für das Land Bremen in der Oberen Halle des Bremer Rathauses.

Bei der Begrüßung durch den Volksbund Landesvorsitzenden Dietmar Werstler und den Grußworten des Senats durch Bürgermeister Dr. Andreas Bovenschulte standen die aktuelle weltpolitische Lage und die gesellschaftliche Bedeutung des Gedenktages in der heutigen Zeit im Mittelpunkt.

Der Beitrag von Schülerinnen und Schülern der St. Johannis-Schule beschäftigte sich mit der Bremer Geschichte des Zweiten Weltkrieges. Neben biographischen Recherchen zu Bremer Stolpersteinen stand der „Feuersturm im Westen“ im Fokus dieses Beitrages. Bei diesem verheerendsten aller Bombenangriffe auf Bremen im August 1944 wurden die westlichen Stadtteile Bremens fast vollkommen zerstört. Mit einer Opferzahl von über 1.000 Toten forderte diese Nacht mehr als ein Viertel aller Bombenopfer in Bremen während des gesamten Zweiten Weltkrieges.

Die Festrede von Prof. Dr. Uta Halle trug den Titel „Späte Schicksalsklärung für sowjetische Kriegsgefangene durch die Bremer Landesarchäologie“.

Die gerade erst im Herbst in den Ruhestand gewechselte ehemalige Leiterin der Landesarchäologie referierte hier zu den Ausgrabungen sowjetischer Kriegsgefangener des Zweiten Weltkrieges im Bereich der Reitbrake in Oslebshausen. Sehr emotional wurde es, als Prof. Dr. Halle Briefwechsel und Mails aus der Ukraine und Russland von Nachfahren der durch die Landesarchäologie identifizierten Kriegstoten vorlas. Die Dankbarkeit, die die Angehörigen hinsichtlich der nun endlich erfolgten Schicksalsklärungen zum Ausdruck brachten, zeigte, wie wichtig diese Art von Arbeit auch heute noch ist.

Für die musikalische Umrahmung der Veranstaltung zeichnete sich das Kammerensemble des Marinemusikkorps Wilhelmshaven verantwortlich.

Gedenken auch in der Seestadt Bremerhaven

Traditionell fand am Vormittag des Volkstrauertages die zentrale Gedenkveranstaltung mit Kranzniederlegungen auf dem Geestemünder Friedhof in Bremerhaven statt. Das zu großen Teilen erst im August neugewählte Kreisvorstands-Team hatte eine beeindruckende Veranstaltung auf die Beine gestellt. Gastredner in diesem Jahr war der Kommandeur der Marineoperationsschule in Bremerhaven, Kapitän zur See Seidl.

Viele der Kriegsgräber wurden im Anschluss an die Kranzniederlegungen durch junge Menschen aus der Seestadt noch mit Grablichtern geschmückt.

Kapelle des Osterholzer Friedhofes sehr gut gefüllt

Die zentrale Gedenkveranstaltung mit Kranzniederlegungen fand traditionell am Volkstrauertag um 15 Uhr auf dem Osterholzer Friedhof statt.

Die Redebeiträge wurden zunächst in der Kapelle gehalten. Dadurch, dass auch eine größere Gruppe des Bundes der Vertriebenen teilnahm, waren kaum noch Sitzplätze vorhanden.

Bürgerschaftspräsidentin Antje Grotheer und Bürgermeister Björn Fecker teilten ihre Gedanken zum diesjährigen Volkstrauertag mit allen Gästen.

Der Jugendbeitrag von Leano Mika Spils war sehr bewegend, denn hier ging es wieder um die Bombennacht in Bremen im August 1944, aber diesmal mit biographischem Schwerpunkt, nämlich aus Sicht einer jungen Frau, Eva-Marie Piepenbring, die am Vorabend ihrer Hochzeit ihr Leben verlor.

Abgerundet wurde das Programm durch das interreligiöse Gebet von Vertretern der evangelischen und katholischen Kirche, der jüdischen Gemeinde und der Schura Bremen.

Im Anschluss ging man gemeinsam auf das Kriegsgräberfeld „K“ als zentralem Gedenkort für die Opfer von Krieg und Gewalt und legte dort Kränze nieder.

Bürgerschaftspräsidentin Antje Grotheer und Bürgermeister Björn Fecker teilten ihre Gedanken zum diesjährigen Volkstrauertag mit allen Gästen.

Im Anschluss ging man gemeinsam auf das Kriegsgräberfeld „K“, als zentralem Gedenkort für die Opfer von Krieg und Gewalt, und legte dort Kränze nieder.

Veranstaltungen in den Stadtteilen

Zahlreiche dezentrale Kranzniederlegungen und Andachten gab es selbstverständlich auch wieder in den einzelnen Bremer Stadtteilen.

Der Volksbund Bremen bedankt sich bei allen Mitwirkenden und Gästen für ihr Engagement und ihre Teilnahme, die dadurch ein Zeichen für Frieden, Verständigung und Versöhnung gesetzt haben.